46
Geschichte der Griechen.
klagte er wohl, daß ihm dieser nichts zu tun übrig lassen werde. Von Philipp war er in vielen Dingen verschieden. Er war hochsinnig und edel, offenherzig, zuweilen von aufbrausender Heftigkeit, aber niemals kleinlich; er war umsichtig und klug, aber Verschlagenheit und Hinterlist lagen ihm fern; in seiner stolzen Kühnheit verachtete er die Gefahr. Ein unübertroffener Feldherr, ein hervorragender Herrscher, ein edler Charakter, ist er mit Recht der Große genannt worden.
Nach seiner Thronbesteigung hatte er sich zunächst gegen die barbarischen Völker im Norden Makedoniens zu wenden. Infolge seiner langen Abwesenheit verbreitete sich in Griechenland das Gerücht, er sei tot; es entstanden Unruhen, und Theben empörte sich. Aber mit Schnelligkeit er-junge König vor der abgefallenen Stadt, die erobert und zur furchtbaren Strafe fast ganz zerstört wurde; nur die Tempel der Götter blieben verschont, die Bevölkerung wurde in die Gefangenschaft verkauft. Nun unterwarf sich ganz Griechenland; es sammelten sich die Truppen für den großen Feldzug gegen die Perser, den er an seines Vaters Statt unternahm.
§49. Die Eroberung des Perserreiches. 334—330. Das Heer, das Alexander mit sich führte, zählte nur 30 000 Mann zu Fuß und 6000 Reiter; es waren teils Macedonier, teils Griechen, teils auch Illyrier und Thracier. Seit der Zeit, als die zehntausend griechischen Söldner vom Per^rreich. Euphrat bis zum Pontus quer durch das Perserreich hindurch marschieren konnten, war dieser Staat immer mehr in Verfall geraten. Im Königshause waren Mord und Revolution häufig; die Satrapen fühlten sich teilweise als unabhängige Fürsten, und es kam vor, daß sie sich wechselseitig bekriegten; ganze Provinzen waren jahrelang im Aufstand begriffen. Auch der damalige König Darius Kodomannus war ein schwacher und kraftloser Monarch.
»34. Nachdem Alexander im Jahre 334 den Hellespont überschritten und im Angesicht der Höhe von Jlios am Grabhügel des Achill diesem ein Totenopfer Manitus” dargebracht hatte, traf er hinter dem Flusse G r a n i k u s auf ein von persischen Satrapen befehligtes Heer. Gegen den Rat seines Feldherrn Par -m e n i o n griff er an. Er selbst führte die macedonische Reiterei über den Fluß hinüber und trug nach einem wilden Kampfe, in dem er selbst in Lebensgefahr geriet und nur durch die Dazwischenkunft des Klitus gerettet wurbea über die persischen Reiter den Sieg bavon. Nun eroberte er Kleinasien. Als er nach der alten Stadt Gorbium kam, zeigte man ihm den berühmten gorbischen Knoten, der an dem Wagen des sagenhaften, alten phrygischen Königs Mibas Deichsel und Joch verbanb und an den sich die Weissagung.
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Extrahierte Personennamen: Philipp Philipp Alexander Darius_Kodomannus Darius Alexander Alexander Königs_Mibas
Alexander der Große.
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umgab er, der Beherrscher Asiens, um den Asiaten zu zeigen, daß er an die Stelle der Perserkönige getreten sei, sich mit demselben Prunk und derselben Feierlichkeit, wie jene es getan hatten; dann erschien er in der persischen Königstracht und verlangte von allen, auch den Macedoniern, daß sie ihn durch Fußsall ehrten. Auch zog er vornehme Perser, Angehörige des bisher herrschenden Volksstammes, an sich heran und verlieh ihnen Ämter und Statthalterschaften; es lag ihm daran, Macedonier und Perser, die er beide zu herrschenden Völkern in seinem Reich bestimmt hatte, einander zu nähern. Zunächst aber erregten diese Neuerungen bei den Macedoniern, die sich zurückgesetzt glaubten, viel Unmut. Ja, es entstand eine Verschwörung gegen das Leben des Königs, um die auch Philotas, der Sohn Parmenions, wußte, ohne daß er sie ihm gemeldet hätte; als Alexander davon erfuhr, ließ er ihn hinrichten und auch feinen Vater Parmenion, der sich in Ekbatana befand, töten. Bald darauf führte die Mißstimmung der Offiziere wieder zu einem Ausbruch. Klitus reizte den König beim Gelage dadurch, daß er feine Taten herabsetzte und dafür die Verdienste seines Vaters aufs höchste pries; da ergriff Alexander im Rausche einen Speer und durchstach den, der ihm am Granikus das Leben gerettet hatte. Freilich, als er die Tat vollführt hatte, erfaßte ihn die tiefste Reue; drei Tage lang verschloß er sich vor den Seinen und weigerte sich Speise und Trank zu sich zu nehmen.
Bald aber war Alexander zu neuen Taten bereit; und die Seinen waren ^un9b{”°^ willig ihm zu folgen. Mit einem großen Heere, das teils aus Macedoniern und Griechen, teils aus ausgehobenen Asiaten bestand, brach er über das Gebirge in das märchenhafte Wunderland Indien ein. Er überschritt den Indus und drang bis zu dem Hyphasis vor, einem der Flüsse des Pand-fchab, des Fünfstromlandes; hier aber weigerten sich feine Truppen weiterzuziehen. Da entschloß er sich zur Umkehr. Zwölf turmhohe Altäre ließ er errichten, um das Endziel seiner Feldzüge zu bezeichnen. Dann fuhr er auf einer Flotte, die er hatte bauen lassen, den Indus abwärts bis zum indischen Ozean, den noch kein Grieche gesehen hatte, und brachte hier dem Poseidon ein feierliches Opfer. Die Flotte übergab er darauf feinem Admiral N e a r ch u s, der sie durch unbekannte Meere bis zur Mündung des Euphrat und Tigris führte; er selbst begann mit dem Landheer den Rückmarsch durch die wasserlosen Wüsten Gedrosiens, des heutigen Veludschistan. Dort erduldeten die Truppen furchtbare Qualen, und viele von ihnen starben; aber der König teilte mit ihnen alle ihre Leiden und schüttete wohl das ihm in einem Helm gebrachte Wasser ungetrunken auf den Boden, um vor den Seinen nichts voraus zu haben.
Neubauer. Geschichtl. Lehrbuch für Miidcheiilch. I. 5. Auff.
4
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Extrahierte Personennamen: Alexander_der_Große Alexander Alexander Alexander Alexander Alexander Alexander Alexander Neubauer
76
Geschichte der Römer.
steigen. Und in der Tat folgte ihm der größte Teil der Versammlung. Doch verlieh er darauf Rom und begab sich auf sein campanisches Landgut. Dort starb er bald; wie er es angeordnet hatte, wurde seine Asche nicht nach der Hauptstadt übergeführt.
Cato. Zu seinen Gegnern gehörte Marcus Porcius Cato, ein ehrenhafter, sittenstrenger, vaterlandsliebender Mann, der mit ganzer Seele auf die Erhaltung des echten Römertums bedacht war. Er sah mit tiefer Sorge, wie sich in Rom seit den unerhörten Siegen der letzten Jahrzehnte alle Verhältnisse änderten, wie Genußsucht, Habgier und Müßiggang einzogen und die frühere Einfachheit und Strenge verdrängten, wie die Bildung und die Anschauungen der von ihm als leichtfertig verachteten Griechen immer weitere Fortschritte machten und über die Überlieferungen und Sitten der Vorfahren den Sieg zu gewinnen schienen. Er war der Sohn eines Landwirts; Landwirtschaft blieb auch später seine Lieblingsbeschäftigung. Den Höhepunkt seines Lebens erreichte er in seiner Censur, die er mit einem gleich-gesinnten Amtsgenossen zusammen bekleidete; mit großer Schärfe übten beide das ihnen zustehende Recht, solche Persönlichkeiten, denen man einen unwürdigen Lebenswandel vorwarf, aus dem Senat oder aus dem Ritterstande auszustoßen oder ihnen eine Rüge zu erteilen.
§ 81. Die Einverleibung Makedoniens, Griechenlands, Asiens.
Prrseus.indessen machte König Perseus von Macedonien noch einmal den Versuch, das römische Joch abzuschütteln. Mehrere Jahre dauerte der Krieg. Aber als Lucius Amilius Paullus, der Sohn des bei Cannä gefallenen Konsuls, bei der Stadt P y d n a an der macedonischen Küste im Jahre 168 einen völligen Sieg errungen hatte, gab Perseus die Hoffnung auf und verließ flüchtig sein Land; er ward jedoch gefangen genommen, und Amilius führte ihn mit sich nach Italien und ließ ihn bei dem glänzenden Triumph, den er feierte, mit aufführen. Etwas später, 146, wurde Mace-Macedonien fronten zur römischen Provinz gemacht.
In demselben Jahre nahm die Freiheit Griechenlands ein Ende. Der a ch ä i s ch e Bund, der zahlreiche griechische Städte vereinigte, hatte es gewagt, sich gegen die römische Willkür aufzulehnen. Aber die Griechen von damals waren ihren Vorfahren sehr unähnlich, ein sittlich gesunkenes Volk ohne Tapferkeit und Vaterlandsliebe. Nach kurzem Widerstände wurden sie geschlagen; die Stadt Korinth wurde im Jahre 146 von dem Konsul Luciusmummius genommen und zerstört. So hatten es aus Handels-eifersucht die römischen Kaufleute gewünscht; Roms politische Macht wurde dazu benutzt, um auch dem Handel Roms die Herrschaft in den Ländern des
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84
Geschichte der Ndmer.
Stellung. Er führte damals eine wichtige Neuerung im Heerwesen ein, indem er eine Menge besitzloser Bürger in das Heer aufnahm. Leute, die nichts zu gewinnen und nichts zu verlieren hatten, die aus dem Kriege ein Gewerbe machten und, wie die Landsknechte einer späteren Zeit, allein ihrem Feldherrn anhingen, falls er sie gut behandelte. Inzwischen kehrten die Feinde über die Pyrenäen zurück, um von neuem Gallien zu durchziehen. Als sie dann aber endlich den Zug nach Italien antraten, trennten sich die beiden Völker voneinander. Die Kimbern zogen über den Brennerpaß, die Teutonen die Rhone abwärts.
Marius, der den Teutonen gegenübertrat, vermied zuerst eine Schlacht; er schlug ihnen gegenüber ein Lager auf und war vor allem darauf bedacht, seine Truppen an den Anblick der gefürchteten Feinde zu gewöhnen. Als diese endlich ausbrachen und, Hohnworte rufend, am römischen Lager vorüber nach Süden zogen, folgte er ihnen, bewahrte aber auch ferner die größte Vorsicht und schlug jede Nacht sein Lager auf einer Anhöhe auf. Bei Schlacht bei Aqua Sextiä, dem heutigen Aix in der Provence, kam es zur Schlacht. %quio2.e;t a Die Römer standen auf Anhöhen; die Germanen griffen von unten her an, litten schwer unter der Sonnenglut und wurden endlich, als ihr Ansturm bereits ermattete, durch eine römische Abteilung im Rücken angegriffen. Da flohen sie; aber noch mußten die Römer das Lager des Feindes erstürmen, das selbst von den Frauen verteidigt wurde, bis der Kampf mit der völligen Vernichtung der Teutonen endete.
Im nächsten Jahre trat Marius den Kimbern entgegen, die durch Schlacht bei das Etschtal in Oberitalien eingedrungen waren. Bei V e r c e l l ä trafen erce “ ' die Heere aufeinander, und trotz der Tapferkeit der Germanen fiel auch hier
der Sieg der besseren Führung, Bewaffnung und Zucht der Römer zu. Viele der germanischen Frauen gaben sich, um der Sklaverei zu entgegen, selbst den Tod. Rom war aus einer ungeheuren Gefahr gerettet worden.
Sturz des Marius wurde hochgefeiert und bekleidete im Jahre 100 zum sechsten
ajtartus. Konsulat. Aber in seinem maßlosen Ehrgeiz ging er eine Ver-
bindung mit einigen Demagogen ein, welche, um die Senatsregierung zu stürzen, Unruhen im Staate anstifteten, aber dabei ums Leben kamen. Diese Vorgänge schadeten seinem Ansehen sehr. Marius, der noch vor kurzem hochgepriesene Feldherr, mußte sehen, daß er gemieden, ja verachtet wurde, und verließ, unmutig und von Rachsucht erfüllt, die Hauptstadt.
Sulla.
Drr Bundes. § 90. Der Bundesqenossenkriea und Sullas Staatsstreich. Einige
flmeg.nä Jahre später wurde die römische Herrschaft durch einen Aufstand der italischen
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Extrahierte Personennamen: Marius Marius Marius Marius Marius Marius Marius Marius Sulla Sullas
Das Emporkommen des Pompejus.
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stadt, die sich, nachdem ihr die Zufuhr abgeschnitten worden war, den Demokraten ergeben mußte. Nun begann ein furchtbares Morden unter den Führern der Senatspartei. Vor allem sättigte Marius seinen Durst nach Rache im Blute seiner Gegner. Auch zum Konsul ließ er sich nebst seinem Parteigenossen C i n n a wählen, und so erfüllte sich die Weissagung, daß er siebenmal die höchste Würde Roms bekleiden werde. Aber er starb wenige Wochen später.
Nach Beendigung des mithridatischen Krieges landete Sulla in Brun-disium, besiegte ohne Schwierigkeit die Heere der Demokraten und nahm Rom. Der junge Gnäus Pompejus wurde von ihm beauftragt, die Reste der demokratischen Partei in Sizilien und Afrika aufzusuchen und zu vernichten.
In Rom aber hielt Sulla ein furchtbares Strafgericht. 4700 Menschen ächtete er, d. h. er erklärte sie für vogelfrei und versprach ihren Mördern Preise; die Güter der Geächteten wurden eingezogen und versteigert oder verschenkt. Ganze Landschaften Italiens befahl er, weil sie sich am Kampfe gegen ihn beteiligt hatten, auf das furchtbarste zu verheeren, Städte zu zerstören, Dörfer zu verbrennen. Sich selbst ließ er zum Diktator ernennen und ordnete als solcher die Verfassung des Staates in der Weise, daß er die Macht des Senats in jeder Beziehung stärkte.
Noch kein römischer Bürger hatte eine so gewaltige Stellung im Staate eingenommen wie dieser Mann, der sich selbst damals den Beinamen Felix, der Glückliche, beilegte. Aber er gedachte nicht sie zu behalten; nach wenigen Jahren vielmehr legte er die Diktatur nieder und zog sich als Privatmann nach seinem Landgut in Campanien zurück. Dort lebte er noch ein Jahr lang in Muße und Genuß. Im Jahre 78 starb er plötzlich; seine Leiche wurde in feierlicher Weise nach Rom geführt, dort vom Senat und den Beamten empfangen und auf dem Marsfelde verbrannt.
3. Die Zeit des Pompejus.
Das Emporkommen des Pompejus.
§ 93. Pompejus und Sertorins. Gnäus Pompejus hatte sich weniger aus Begeisterung für die Sache der Senatspartei an Sulla angeschlossen, als deshalb, weil er aus diesem Wege am besten zu Ehrenstellen und Macht zu gelangen hoffte. In der Tat war er von Sulla bei der Rückkehr aus Afrika mit dem Beinamen Magnus, der Große, begrüßt worden und
Der erste Bürgerkrieg.
Sulla?
Diktatur.
Sullas Tod 78.
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Extrahierte Personennamen: Marius Marius Sulla Gnäus_Pompejus Sulla Felix Felix Gnäus_Pompejus Sulla Sulla Magnus Magnus Sulla Sullas
Extrahierte Ortsnamen: Roms Rom Sizilien Afrika Rom Campanien Rom Afrika
Das zweite Triumvirat.
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Antonius vor dem versammelten Volke anbot, gern angenommen, wenn ihm nicht das Murren der Menge gezeigt hätte, daß er besser tue, dies noch nicht zu wagen.
Cäsar wandte seine gewaltige Macht in vortrefflicher Weise an, fo daß seine kurze Regierung zum Segen für das Reich wurde. Gegen seine bisherigen Gegner zeigte er eine klug berechnete Milde und begnadigte viele von ihnen. In den Provinzen gründete er zahlreiche Kolonien und siedelte dort arme Bürger an; so gelang es, die große Zahl der Besitzlosen, die sich in Rom aushielten und dort von den Getreidespenden des Staates lebten, zu vermindern. Die Untertanen des Reichs schützte er gegen die Erpressungen der Statthalter und der Steuerpächter. Der zunehmenden Sittenlosigkeit suchte er durch Gesetze entgegenzutreten, welche auf Gewalttat und Bestechung harte Strafen setzten und den Luxus einschränken sollten. Auch den Kalender, der in völlige Zerrüttung geraten war, ordnete er unter Heranziehung eines Astronomen aus Alexandria. So entstand der julianische Kalender, der allgemein in Geltung gewesen ist, bis ihn im sechzehnten Jahrhundert Papst Gregor Xiii. hat verbessern lassen; in Rußland gilt er noch heute.
Mitten in seiner großartigen Herrschertätigkeit erlag Cäsar einer Verschwörung, an der sich teils begnadigte Pompejaner, teils unzufriedene Eäsarianer beteiligten und deren Führer der finstere und ehrgeizige C a s s i u s und der von Cäsar immer sehr begünstigte Junius Brutus waren.
Als er am 15. März 44 trotz mehrfacher Warnungen und trotz der böfen Cäsars «r. Träume seiner Gemahlin sich in den Senat begeben hatte, wurde er von 16 • den Verschworenen überfallen. „Auch du, Brutus!" rief er, als auch dieser den Dolch aus ihn zückte, verhüllte sein Haupt und sank, von dreiundzwanzig Stichen durchbohrt, an der Bildsäule des Pompejus nieder.
Cäsar gehört als Feldherr wie als Staatsmann und R e g e n t zu den größten Männern der Weltgeschichte. Um seinen Ehrgeiz zu befriedigen und die Alleinherrschaft zu erreichen, hat er unlautere Mittel nicht verschmäht; aber als er die Macht-in den Händen hatte, erwies er -sich als einen großen Regenten. Der vielseitige Mann zählt aber auch zu ton bedeutendsten römischen Schriftstellern; er hat die Geschichte feiner Taten selbst geschrieben.
5. Die Zeit des Emporkommens Octavians.
Das zweite Triumvirat.
§ 104. Die Cäsarmörder hatten gehofft, daß sich ihnen die Be- «ntonta«. Dölkerung Roms begeistert anschließen würde. Aber das Gegenteil trat ein.
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Extrahierte Personennamen: Antonius Cäsar Cäsar Gregor_Xiii Gregor Cäsar Cäsar Junius_Brutus Brutus Cäsars Brutus Cäsar
Tie römische Literatur.
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Entscheidungskampfe. Bei Actium, an der Westküste Mittelgriechenlands, «ettum ». wurde eine gewaltige Seeschlacht geschlagen. Aber während des Kampfes verließ Kleopatra, die den Sieg des Gegners voraussah, plötzlich den Schauplatz und trat die Heimfahrt nach Alexandria an; und Antonius ließ, als er dies merkte, seine kämpfenden Truppen schimpflich im Stich und folgte ihr nach. So entschied sich der Sieg des Octavian, dem sich bald darauf auch das Landheer des Antonius ergab.
Im nächsten Jahre erschien Octavian vor Alexandria. Antonius30-stürzte sich, als er die fälschliche Nachricht erhielt, daß sich Kleopatra bereits das Leben genommen habe, in sein Schwert. Auch Kleopatra entschloß sich zu sterben, als sie sah, daß Octavian die Absicht habe, sie in seinem Triumphzug den Römern zu zeigen; durch den Biß giftiger Schlangen fand sie den Tod. Ägypten wurde zu einer römischen Provinz gemacht. Als unangefochtener Beherrscher des römischen Reiches kehrte Octavian in seine
Die römische Literatur.
§ Die römische Literatur ist durch die der Griechen stark be-
einstufst worden. Die bedeutendsten römischen Lustspieldichter, der derbe P l a u t u s und der feinere T e r e n z (Terentius), die in der ersten Hälfte des zweiten Jahrhunderts v. Chr. lebten, schlossen sich an die Stücke griechischer Lustspieldichter an. Ebenso ahmten die römischen Lyriker die griechischen Liederdichter nach: so Catull, der zu Cäsars Zeit lebte; so die Dichter des augusteischen Zeitalters, der leidenschaftliche Properz, der zartere T i b u l l, der versgewandte O v i d, der Dichter der „Verwandlungen" (Metamorphosen), und der philosophische Oden- und Satirendichter H o r a z. In demselben Zeitalter lebte V e r g i l, der bedeutendste römische Ependichter, der Schöpfer der „Aneide".
Der hervorragendste unter den älteren Prosaikern Roms ist Catopr-i». (vergl. §80), der Geschichte schrieb und von dem wir noch ein Werk über die Landwirtschaft haben. Eine bedeutende Stellung unter den Schriftstellern des letzten Jahrhunderts v.chr. nimmt Cicero ein (§97), nicht nur als Redner, sondern weil er seine Landsleute mit griechischer Bildung, besonders der griechischen Philosophie bekannt machte. Gleichzeitig erreichte die Geschichtschreibung in Cäsar und S a l l u st eine hohe Stufe der Vollendung. Im Zeitalter des Auguftus faßte Livius die gesamte römische Geschichte zusammen. Ein Jahrhundert später lebte der Geschichtschreiber T a c i t u s, ein Meister des Stils, in dessen Büchlein „Germania" wir Deutsche die wichtigsten Nachrichten über unsere Vorfahren finden.
Hauptstadt Rom zurück.
)1
Neubauer, Geschichll Lehrbuch für Mädckensch I. 5. Ausl.
7
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Extrahierte Personennamen: Antonius Antonius Kleopatra Octavian Catull Cäsars Cicero Cäsar Livius Neubauer
Extrahierte Ortsnamen: Alexandria Alexandria Oden- Roms Cäsar Rom
30
Geschichte der Griechen.
Staatsmänner, welche Gegner Spartas waren, traten jetzt an die Spitze Athens; unter ihnen war der bedeutendste P e r i k l e s.
§ 32. Das Ende der Perserkriege. Trotzdem aber die Athener in der Heimat mit der feindseligen Haltung der Peloponnesier zu rechnen hatten, gaben sie die Angriffe auf das Perserreich nicht auf. Auf Cimons Betrieb, der indessen aus der Verbannung zurückgekehrt war, ward eine neue große Flotte ausgerüstet; sie segelte unter Cimons Führung nach der Insel 449 C y pe r n. Dort ist dieser im Jahre 449 an einer Krankheit gestorben; die Timon? Tod. Seinen aber errangen nach seinem Tode noch einmal bei der Stadt S a l a -Salamis! m i's auf Cypern einen glänzenden Sieg zu Wasser und zu Lande.
Friede 448. Darauf wurde Friede mit den Persern geschlossen. Das große Perserreich war dem kleinen Griechenland unterlegen. Es verfiel
fortan unter kraftlosen Herrschern mehr und mehr; mächtig dagegen erblühte nach innen und außen die Stadt Athen, die Führerin im Freiheitskampfe.
2. Die Zeit des Perimes.
Pcrikles und der athenische Staat.
Pertkies. § 33. Pcrikles. Der Mann, der nunmehr an der Spitze Athens stand und dort bis zu seinem Tode eine fast fürstliche Stellung eingenommen hat, P e r i k l e s, war der Abkömmling eines adligen Geschlechts. Aber nicht darauf beruhte seine außerordentliche Gewalt, sondern auf der Macht seiner Persönlichkeit, seinem Hochsinn und Edelmut, seinen großen Gaben, seiner staatsmännischen Klugheit, seiner hinreißenden Beredsamkeit, seiner tiefen Bildung. Er war der Freund der Philosophen, mit denen er die tiefsten Fragen zu erörtern pflegte, und der Künstler, deren Werke er förderte. Er bekleidete kein anderes Amt als das eines Feldherrn, wozu er jährlich neu gewählt wurde; aber die gesamte Staatsverwaltung stand unter seinem Einfluß. Der Witz der Athener verschonte auch ihn nicht, und sie erzählten sich wohl, daß er nur deshalb immer den Helm trage, um die seltsame Gestalt seines Kopfes zu verbergen; aber wie ein „Olympier" wurde er doch von ihnen verehrt, und jahrzehntelang trug er über alle Anfeindungen seiner Gegner durch die Überlegenheit seiner Einsicht und die Macht seines Wortes den Sieg davon. Athens Verfassung war zwar dem Namen nach demokratisch; in Wahrheit aber herrschte Perikles.
Friede mit § 34. Die äußerc Politik. Die Streitigkeiten, welche zwischen Athen
e?aita und den peloponnesischen Staaten bestanden, wurden im Jahre 446 durch einen Frieden beigelegt.
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32
Geschichte der ffiitecficn.
eiaot. Mit dem zwanzigsten Jahre wurde der Athener Bürger und erhielt
Zutritt zu der Volksversammlung. Mit dem dreißigsten Jahre erhielt er das Recht, sich zu einem Amt wählen oder auslosen zu lassen, in den Rat einzutreten oder als Richter in einem der großen Geschworenengerichte zu sitzen, die immer mehrere hundert Richter zählten. Als Geschworener empfing er eine kleine Geldentschädigung. So war immer ein außerordentlich großer Teil der Bürgerschaft im Dienste des Staates tätig, sei es im Heeres- und Flottendienst, sei es als Geschworene, Ratsherren oder Beamte.
Bolksver- Der Volksversammlung stand in allen politischen Fragen die
sammlung. Scheidung zu. Natürlich war nie das gesamte Volk anwesend,
besonders die Landbewohner wurden häufig durch die Entfernung am Erscheinen verhindert-, es trug nicht zum Besten des Staates bei, daß die niedere städtische Bevölkerung überwog. Mit Gebet wurde die Versammlung eröffnet. Nachdem dann der Vorsitzende einen Gegenstand zur Beratung gestellt hatte, fragte ein Herold, wer reden wolle. Jeder Bürger durfte das Wort ergreifen und auch Anträge stellen; doch trug er auch die Verantwortung für seinen Antrag und konnte, wenn dieser den Gesetzen widersprach, zur Verantwortung gezogen werden.
Beaml- Unter den Beamten nahmen die Archonten nicht mehr, wie früher, die oberste Stellung ein. Sie waren nur noch Leiter der Schwurgerichte; ihre übrigen Befugnisse hatten sie verloren. Einer von ihnen, der noch den Namen Archon König trug, hatte den Vorsitz im Areopag. Dieser Gerichtshof hatte an Macht eingebüßt; er besaß nicht mehr das Recht der Oberaufsicht über das politische und private Leben (vgl. § 19), sondern übte nur noch die Blutgerichtsbarkeit aus. Das einflußreichste Amt war jetzt das der zehn Feld Herrn (Strategen).
Es ist leicht begreiflich, daß durch die große Machtstellung Athens auch Oonbti und das wirtschaftliche Leben gefördert wurde. Der Piräus wurde jetzt Gewklbe. ^ h^H^ste Handelshafen Griechenlands. Dort lagen immer zahlreiche Schiffe, die Getreide von den Küsten des Schwarzen Meeres oder Linnen und feingewebte Gewänder aus dem Orient oder Wein, Früchte, Fische, auch Sklaven herbeigeführt hatten; andere Schiffe wieder wurden mit athenischen Waren, mit Ol, Vasen und Krügen, Lederwaren, Waffen und anderen Metallarbeiten belastet, um sie in die Ferne zu führen. Infolgedessen erblühte das G e w e r b e; die Fabriken vermehrten sich, der Wohlstand wuchs, freilich stieg auch die Zahl der Sklaven, die nicht viel geringer war als die der Bürger. Sie wurden meist milde behandelt, waren aber rechtlos und konnten verkauft werden wie irgend ein anderer Besitz.
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Alexander der Große.
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knüpfte, daß, wer ihn löse, Asien beherrschen werde; er zerhieb ihn mit dem Schwert.
Im nächsten Jahre führte er sein Heer nach Südosten und gelangte über333-die vom Feinde unbesetzten Engpässe des Taurusgebirges nach Cilicien. Als er in der Stadt Tarsus weilte, hätte er beinahe durch Unvorsichtigkeit das Leben eingebüßt; in erhitztem Zustande badete er in dem kalten Waffer eines Flusses und wurde schwerkrank. Ihn rettete sein Arzt Philippus, dem er trotz der Warnungen Parmenions sein Vertrauen nicht entzog. Bald darauf konnte er sein Heer an der Küste entlang in der Richtung nach Syrien weiterführen. Bei der Stadt I s s u s lieferte er dem Perserkönig, der ein starkes Heer aufgebracht hatte, die Entscheidungsschlacht; wieder führte er an der Spitze seiner Reiterei den vernichtenden Schlag aus die feindliche &et
Schlachtlinie. Als Darius selbst, von Furcht ergriffen, seinen Wagen rückwärts wenden ließ, verbreitete sich der Schrecken über sein ganzes Heer, und in ungeordneter Flucht suchte sich jeder zu retten. Das Lager der Feinde fiel mit ungeheurer Beute in die Hand der Sieger; auch die Mutter, die Gemahlin und mehrere Kinder des Darius wurden gefangen und von dem Sieger edelmütig behandelt.
Bald darauf schickte Darius Gesandte an ihn und bot ihm die Abtretung Asiens bis zum Euphrat an. „Ich würde es annehmen, wenn ich Alexander wäre", sagte Parmenion; „ich auch, wenn ich Parmenion wäre", erwiderte der König. Er war entschlossen, den Krieg fortzusetzen. Zunächst folgte er dem flüchtigen Darius nicht, sondern machte sich daran, die gesamte Mittelmeerküste des Perserreiches zu unterwerfen. Die phönizische Stadt Tyrus, einst einer der größten Handelsplätze des Mittelmeeres und noch 332. immer eine hervorragende Stadt, dazu auf einer Insel gelegen und daher schwer einzunehmen, versagte ihm den Gehorsam; aber nach achtmonatlicher Belagerung wurde sie erobert. Dann zog er durch Palästina nach ^ Ägypten, dessen Bewohner das persische Joch längst nur mit Widerwill n Ägypten, ertrugen und ihn mit Freuden aufnahmen, zumal da er, anders als Kam-byses, die heimischen Götter schonte. Hier gründete er an einer der Nilmündungen die erste und berühmteste aller der Städte, die ihm ihre Entstehung verdanken, Alexandria, das sich infolge feiner günstigen Lage schnell zu einer großen Handelsstadt entwickelte und es bis heute geblieben ist. Von Ägypten aus machte er einen Zug durch die Wüste nach dem in einer Oase liegenden berühmten Heiligtum des obersten ägyptischen Gottes Ammon, dessen Priester den großen König und Feldherrn als einen Sohn des Gottes begrüßten.
Im Jahre 331 kehrte Alexander nach Asien zurück, wo indeffen.darius 331.
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